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Die Hansestadt Wismar an der Ostsee.

Geschichte der Hansestadt Wismar

Etwa um das Jahr 1200 wurde um die heutige Nikolaikirche eine Siedlung, die aus Kaufleuten und Handwerkern bestand, gegründet, aus der Wismar hervorging. Weitere Teile der Ortschaft entstanden kurze Zeit später in der Nähe der Georgen- und Marienkirche. Eine aus dem Jahr 1229 stammende Urkunde erwähnt das lübische Stadtrecht Wismars.

Anfänge, Hansestadt und Fürstensitz

Im Jahr 1256 verlegten die mecklenburgischen Fürsten ihren Sitz nach Wismar, der bis 1358 bestand. Mit dem Bau der Stadtmauer wurde 1276 begonnen, dessen Errichtung über hundert Jahre währte. Wismar entwickelte sich aufgrund seiner topografischen Lage und der ins Baltikum führenden Handelsstraße zu einem unabdingbaren Handelsplatz jener Zeit, von dem sowohl west- als auch osteuropäische Waren – darunter auch das bei Lüneburg geförderte Salz – verschifft wurden. Damals wurden das Wismarer Bier und die aus hiesiger Produktion stammenden Tuche zu Erzeugnissen, die europaweit erfolgreich exportiert wurden.Mit dem Beitritt zum Wendischen Viertel der Hanse im Jahr 1358 konnte die Stadt ihre wirtschaftliche und politische Macht in der Region maßgeblich ausbauen. Im 16. Jahrhundert sollte ihr diese Mitgliedschaft jedoch zum Verhängnis werden, da der einsetzende Niedergang der Hanse das Ende ihrer Blütezeit markierte.

Dreißigjähriger Krieg, Eroberung durch Schweden und Dänemark

Der spätere Dreißigjährige Krieg wirkte sich verheerend auf Wismar aus. Plünderungen sowie Verwüstungen griffen um sich und letztlich wurde Wismar von schwedischen Truppen besetzt, die auch als Sieger aus dem Dreißigjährigen Krieg hervorgingen. Nach dem Westfälischen Frieden 1648 fielen sie und die Insel Poel an Schweden, wodurch Wismar später und aufgrund der zwischenzeitlichen Eroberung durch Dänemark zu einer mächtigen Festung mitten im Herzogtum Mecklenburg-Schwerin wurde. Auch das oberste Gericht für die schwedischen Besitzungen hatte in Wismar seit 1653 seinen Amtssitz und wenig später wurde ein Fort auf der Insel Walfisch erbaut. Während des nordischen Krieges im Jahr 1711 belagerten dänische Truppen die Stadt und nahmen sie nach fünf Jahren wieder ein. In dieser Zeit ließen die Besatzer die von den Schweden errichteten Festungsanlagen wieder abbauen. Nur von kurzer Dauer war die dänische Besatzungszeit. Die Schweden kehrten letztlich zurück. Gewinneinbringend war Wismar für die Schweden nicht, denn ihre Bevölkerung verarmte zunehmend. 1803 verpfändete Schweden aus diesem Grund Wismar an den Herzog von Mecklenburg für 1.250.000 Taler. Ab 1825 erholte sich die Wirtschaft Wismars, von der auch der Seehandel wieder profitierte und 1893/1895 ein neuer Hafen angelegt werden konnte.

Wismar im 20. Jahrhundert

Um die Jahrhundertwende entwickelte sich die Stadt zu einer wichtigen Industriestadt im Deutschen Reich. Insbesondere der Wertindustrie gelang es hier große Erfolge zu erzielen. 1903 verzichtete Schweden auf die Einlösung des Pfands, wodurch die Hansestadt Wismar an das damalige Deutsche Kaiserreich fiel und dem Großherzogtum Mecklenburg angegliedert wurde. Im Zweiten Weltkrieg zerstörten etliche Bombenangriffe viele Baudenkmäler, die bis dahin das Stadtbild prägten. Der erhalten gebliebene Stadtkern steht heute unter Denkmalschutz. Beim Wiederaufbau Wismars kamen ihr der moderne Hafen und die Mathias-Thesen-Werft zugute. Letztere zählte später zu den größten Schiffswerften der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik.